Afrikanische Wochen 2019: Fokus Westafrika

Seit einigen Jahren wird in Deutschland wieder verstärkt über die Geschichte des Kolonialismus debattiert. Gleichzeitig wird ein direkter Zusammenhang zwischen den gesellschaftlichen Verhältnissen im heutigen Afrika und den langfristigen Auswirkungen kolonialer Herrschaft häufig verneint: Nicht die Europäer*innen, sondern die Afrikaner*innen selbst seien für die vielfältigen Krisen auf ihrem Kontinent verantwortlich – immerhin liege die Erlangung der staatlichen Unabhängigkeit bereits über 50 Jahre zurück. Genau hier lohnt jedoch ein genauerer Blick. Denn vieles spricht dafür, dass die gesellschaftlichen Grundlagen für schlechte Regierungsführung, ungleiche Handelsverhältnisse oder Fixierung auf Rohstoffexporte während des Kolonialismus gelegt wurden. In dem Vortrag soll daher am Beispiel Westafrikas gezeigt werden, weshalb die viel zitierte Bekämpfung der Fluchtursachen nur gelingen kann, wenn auch die im Kolonialismus entstandenen Dominanz- und Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Afrika und Europa in den Blick genommen werden. Gleichzeitig soll zur Sprache kommen, weshalb Entwicklung keineswegs automatisch zu einem Rückgang von Flucht und Migration führt – schon gar nicht in Westafrika, wo vielerorts eine tief in der Geschichte verankerte Kultur der Mobilität besteht.

Olaf Bernau arbeitet als Journalist und Referent in der Erwachsenenbildung. Ehrenamtlich engagiert er sich im Koordinationskreis des transnationalen Netzwerks Afrique-Europe-Interact. In diesem Rahmen hält er sich regelmäßig in Westafrika auf, insbesondere in Mali.

Sonntag, 24.11. | 11:00 Uhr |
Café Tür an Tür, Wertachstrasse 29

Asylpolitischer Frühschoppen: Fokus Westafrika
Wer Fluchtursachen verstehen möchte, darf vom kolonialen Erbe nicht schweigen

Ab 10:30 Uhr können Sie bereits ein Frühstück im Café Tür an Tür genießen.

In Kooperation mit dem Verein und dem Café Tür an Tür

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Ausführliches Programm zum Download als pdf-Datei: 2019_AfrikanischeWoche.pdf

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erstellt am: 22.10.2019 von Sylvia Hank

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