Kaffee: Preiserhöhung und Unverpackt-Bonus

Lange haben wir gezögert, doch nun lässt es sich nicht vermeiden: Wir müssen im April die Preise für Kaffee erhöhen. Schuld daran sind der Preisanstieg für Kaffee auf dem Weltmarkt, von dem nicht nur der Faire Handel betroffen ist, und zusätzlich die durch Corona übermäßig angestiegenen Frachtkosten. Wir veröffentlichen weiter unten ein ausführliches Statement des Fairtrade-Importeurs Weltpartner in Ravensburg, das die Lage für den Fairen Handel umfassend schildert. Ja, uns ist bewusst, dass auch bei uns derzeit an vielen Stellen Preise steigen und nicht jede und jeder das einfach so wegstecken kann. Deshalb haben wir uns als kleine Kompensation ein Bonus-Programm überlegt, von dem auch die Umwelt profitiert: Wen Sie künftig Ihre eigene Kaffee-Dose zum Einkaufen mit in den Weltladen bringen, erhalten Sie auf die unverpackte Hausröstung 5% Rabatt.

Vielen Dank für Ihr Verständnis – auch im Namen der Produzentinnen und Produzenten, die in Ländern des globalen Südens vom Kaffeeanbau leben!

Das schreibt Weltpartner Ravensburg zum notwendigen Preisanstieg auf dem Kaffeemarkt:

„Seit geraumer Zeit setzt die Verknappung der verfügbaren Frachtkapazitäten Unternehmen weltweit unter Druck. Auch WeltPartner ist davon stark betroffen. Im Zuge der Coronakrise verschärfte sich seit dem Frühjahr 2021 die Situation. Diese äußert sich mit knappen Container-Verfügbarkeiten, extremen Störungen der Lieferketten und teilweise verdoppelten oder verdreifachten Seefrachtlaufzeiten. Buchungen von Transportplätzen auf den Containerschiffen sind momentan ausschließlich mit hohen Aufschlägen möglich.
Unsere Kosten für Seetransporte aus den Ländern unserer Handelspartner*innen sind dementsprechend massiv angestiegen – sie liegen um das 8 bis 10fache über den Kosten/dem Niveau vor Beginn der Pandemie. So kostet beispielsweise ein Container aus den Philippinen nun 8.000 US-Dollar im Vergleich zu früher bezahlten 1.000 US-Dollar.

Zu den deutlich erhöhten Transportkosten kommt der sprunghafte Anstieg der Rohstoffkosten hinzu. Insbesondere der Anstieg des Weltmarktpreises für Rohkaffee um über 100% seit Anfang 2021 betrifft uns stark. Der Anstieg wurde ursprünglich auf Ernteausfälle aufgrund von Frost und Dürre in Brasilien, dem weltgrößten Anbaugebiet von Arabica-Kaffee, zurückgeführt. Jedoch sorgen auch in diesem Fall die Auswirkungen der Corona-Pandemie weltweit für Knappheit und Probleme in der Lieferkette. Der sprunghafte Anstieg der Rohstoff- und weiterer Kosten in der Produktwertschöpfungskette wirkt sich stark auf die Produktionskosten für unsere Produkte aus – aber davon profitieren letztendlich zum Glück die Kaffeekleinbäuer*innen mit erhöhten Erzeuger*innen-Preisen. Das bedeutet für uns, dass wir zusätzlich zum hohen Weltmarkt-Preis für Kaffee unsere Prämien für Fair Trade, Bio-Anbau, die hohen Qualitäten und die Förderung der Kooperativen-Struktur an die Kleinbäuer*innen-Kooperativen bezahlen. Um dies auszugleichen, müssen wir die empfohlenen Verkaufspreise (evK) für unsere Kaffees zwischen 1,40 und 1,60 Euro/kg erhöhen.

Wir haben in den letzten Monaten möglichst lange abgewartet, ob sich diese stetig steigenden Preiserhöhungen an Frachten und Rohstoffen wieder abschwächen würden. Leider vergebens – die Situation hat sich dagegen weiter verschärft. Daher ist es für uns nun unvermeidlich, zum 01.01.2022 für viele unserer Produkte die empfohlenen Verkaufspreise zu erhöhen. Wir sind so vorgegangen, dass wir nicht automatisch alle Produkte erhöht haben, deren Importkosten extrem gestiegen sind. So haben wir z.B. bewusst Produkte wie die getrockneten Mangos von Preda von den Preiserhöhungen ausgenommen. Warum? Weil wir auf keinen Fall die Verkäuflichkeit der Produkte unserer Handelspartner*innen gefährden möchten. Denn jahrzehntelange, enge Partnerschaften wie die mit Shay Cullen und seinem Kinderschutzzentrum Preda/Philippinen sind auf einen regelmäßigen, hohen Absatz ihrer hochwertigen Produkte angewiesen. Auch wenn die Frachtkosten aus den Philippinen 8x höher als früher sind, haben wir aus diesen Gründen auf eine Preiserhöhung der getrockneten Mangos verzichtet. (…)

(…) Denn so können Sie, ebenso wie wir, auch in Zukunft der wichtige Partner/die wichtige Partnerin für hunderttausende von Menschen im Globalen Süden sein, die von unserer gemeinsamen Arbeit im Fairen Handel profitieren. Gerade in diesen schweren Zeiten der Pandemie ist Ihr jahrelanges großes Engagement für diese Menschen gar nicht hoch genug zu loben und unschätzbar wichtig!
Herzlichen Dank dafür und für Ihr Verständnis für die notwendigen Preiserhöhungen!“

 

 

erstellt am: 30.03.2022 von Sylvia Hank

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